Lesezeit ca. 3 Minuten

Präsidentenwechsel beim Nidwaldner Skiverband

Bei der Delegiertenversammlung des Nidwaldner Skiverbands und der anschliessenden Schneenacht standen ein Präsidentenwechsel und zahlreiche Ehrungen im Mittelpunkt.
 


Präsident Andreas Bossi konnte bei der Begrüssung zur 87. DV des NSV auf ein sehr erfolgreiches Jahr in sämtlichen Sparten des Skisports zurückblicken. Überstrahlt wurden alle Erfolge natürlich von der Olympia-Goldmedaille und dem Gesamtweltcupsieg von Marco Odermatt – erstmalig in der langjährigen Geschichte des NW-Skiverbands. Bossi konnte aber auch auf die erfolgreiche Nachwuchsarbeit hinweisen. Beispielsweise dominierten die JO-Fahrer der Skiclubs Beckenried-Klewenalp und Bannalp-Wolfenschiessen den regionalen Cup, und Ladina Christen sowie  André Christen gewannen regionale und nationale Medaillen. Toll zum Beispiel auch der 3. Rang der jungen Skispringer im Teamwettbewerb des Youth Olympic Festivals. Insgesamt sind 12 NSV-Athleten Mitglied eines Kaders von Swiss-Ski.


Der Verbandskassier Roland Furger konnte ein erfreuliches Ergebnis vorweisen. Bei Einnahmen und Ausgaben von rund 300‘000 Franken verbuchte er einen kleinen Jahreserfolg. Ein erfreuliches Zeichen von Kontinuität ist es, dass sich alle Vorstandsmitglieder wieder zur Verfügung stellten und auch gewählt wurden, darunter auch Vizepräsident Walti Odermatt, der bereits 23 Jahre für den NSV aktiv ist! Neu geschaffen wurde ein Vorstandssitz für die aufstrebenden Skicrosser. Der Buochser Nuot Lietha übernimmt dieses Amt.


Als Nachfolger des zurücktretenden Verbandspräsidenten wählten die Clubdelegierten Roger Christen. Christen ist seit Jahrzehnten im Skiclub Beckenried-Klewenalp ein aktives Mitglied und engagiert sich vor allem im Nachwuchsbereich und war bei der Initiierung der neugegründeten Trainingsgruppe massgeblich beteiligt. Walti Odermatt würdigte die grossen Verdienste des abtretenden Präsidenten Andreas Bossi, der sich seit rund 40 Jahren für den Skisport einsetzt, unter anderem als Zeitmesser, als Clubpräsident Büren-Oberdorf, als OK-Mitglied bei FIS-Rennen und zuletzt als Präsident des NVS, den er sehr umsichtig, gewissenhaft und mit viel Herzblut sechs Jahre lang geführt hat.


Im Anschluss an die DV war der SC Stans Gastgeber für die Schneenacht 2022, die unter dem Motto „junge Menschen weiterbringen“ stand. Moderator Chrigu Graf führte gewohnt launig und souverän durch den Abend. Marcel Grimm von der Gönnervereinigung Ski 91 übergab dem neuen Präsidenten einen Scheck über 25‘000 Franken. Dieses Geld, zusammen mit den Beiträgen des Kantons, der Nidwaldner Sachversicherung und weiterer Sponsoren, hilft mit, die grossen Ausgaben des Verbandes zu „stemmen“.
Der NSV-Cup wurde bei den Alpinen eine Beute des Skiclubs Beckenried-Klewenalp, bei den Nordischen dominierte Schwendi-Langis. Die Einzelsiege gingen an Elin Würsch und André Christen sowie an Zoe Felder und Nino Burch.


Im Gespräch mit Dani Niederberger, Trainer beim NSV, beim ZSSV und an der Sportmittelschule Engelberg, beleuchte Chrigu Graf den Weg eines jungen Sportlers, der versucht, an die Spitze zu kommen. Dieser Weg verlaufe selten linear, er sei oft eine holprige Berg- und Talfahrt, erfahre Umwege und Rückschläge, führte Niederberger aus.. Es brauche grosse Leidenschaft für den Sport und Ausdauer, um den Weg vom unbeschwerten Sport mit den Eltern zum Training im Verein und dann durch die verschiedenen Kader bis zur Spitze zu schaffen.


Ein Höhepunkt der Schneenacht waren die Ehrungen. Claudio Bortolas wurde für seine langjährige Tätigkeit im Skiclub Buochs sowie für seinen Einsatz in verschiedenen OK`s als Funktionär des Jahres ausgezeichnet. Der Vorstand ehrte zudem René Achermann von der Raiffeisenbank als Sponsor des Jahres. Ein Präsent erhielten zudem die zurücktretenden Athletinnen Chiara Bissig, Alina Odermatt, Michaela Imhasly sowie Lorena Wallimann. Einer Heerschau glich der Auftritt der Sportlerinnen und Sportler, die für ihre Erfolge im vergangenen Winter geehrt wurden, sei dies als Medaillengewinner an regionalen und nationalen Meisterschaften, als Olympioniken oder als Weltcupstarter.


Sehr interessant gestaltete sich das Interview mit Maxime Chabloz, einem ehemaligen NSV Alpin JO-Fahrer. Er hatte gegen Ende seiner JO-Zeit den Spass am Tor-Training verloren und suchte vermehrt neben den Pisten und auf dem See eine Herausforderung. Diesen anderen Weg ist er konsequent gegangen und ist nun an der Weltspitze angelangt. Er ist dreifacher Junioren-Weltmeister im Freestyle Kiteboarding und eroberte sich in diesem Winter den Weltmeistertitel bei den Freeridern.
Auf dem konventionellen Athletenweg zuoberst angekommen – und das unglaublich schnell – ist Marco Odermatt. Das Interview mit ihm war Höhepunkt und Abschluss des Abends. Es gewährte Einblicke in Marcos sportliches Tun, zeigte aber auch, wie bescheiden der sympathische Sportler in all seinen Erfolgen geblieben ist.

 

Text: Ueli Metzger

Roger Christen, Marco Odermatt, Andreas Bossi

weitere Fotos

Fotos: Jan Arnold

 

 

Nächste Events